
Mehr Schutz vor Diskriminierung
Ziel des „Modell Göttingen“ ist die Schaffung nachhaltiger Antidiskriminierungsberatug für Betroffene und der Ausbau von Vernetzungsstrukturen für die Region Göttingen. Herzstück ist das Zusammenwirken der kommunalen Antidiskriminierungsstellen von Stadt und Landkreis Göttingen, die enge Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsberatung des VNB e.V., dem „Netzwerk Antidiskriminierung Göttingen Stadt und Landkreis“ und der Koordination respekt*land.
Neues Vorhaben Diskriminierung in der Arbeitswelt begegnen
„Vielfalt sichert Zukunft“ in Stadt und Landkreis Göttingen startet ein neues Projekt. Bereits seit 2023 arbeiten Stadt und Landkreis Göttingen Hand in Hand daran die Antidiskriminierungsarbeit in der Region voranzubringen. Jetzt wird gezielt das Thema Arbeit und das Arbeitsleben in den Blick genommen. Dank der Unterstützung der Zukunftsregion Südniedersachsen und den ESF+ Mitteln werden neben Beratung für Betroffene in den kommenden drei Jahren auch Informations- und Sensibilisierungsformate für Beschäftigte und Unternehmen gestaltet. Dabei finden die ländlichen Räume des Landkreises Göttingen besondere Berücksichtigung.
Mit dem vom Bund geförderten „Modell Göttingen“ ist es gelungen Strukturen zu etablieren, das „Netzwerk Antidiskriminierung“ mit Arbeitsgruppen zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten, wie Gesundheit und Mobilität aufzubauen und Antidiskriminierungsberatung niedrigschwellig und wohnortnah anzubieten. Das ist mir der Einrichtung einer Beratungsstelle bei dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB) gelungen. Vor einem Jahr hat hier die erste professionelle Beratungsstelle gegen Diskriminierung in Südniedersachsen ihre Tätigkeit aufgenommen. Vorfälle bei der Arbeit sind der Hauptgrund, warum Menschen sich an die Beratung wenden und Unterstützung suchen.
„Vielfalt sichert Zukunft- Chancengleichheit als strategisches Investment für Wirtschaft und Gesellschaft in der Region Göttingen“
Auch Arbeitgebende sehen sich in der Pflicht. Rückmeldungen der Unternehmen, der Verbände aus Wirtschaft und Beschäftigung zeigen: Diskriminierung und Chancengleichheit ist ein Thema für Arbeitgebende der Region.
Unterschiedliche Biografien, Lebensentwürfe oder Lebenslagen fordern Unternehmen heraus. Viele beschäftigten Menschen aus unterschiedlichen Nationen und der demografische Wandel führen dazu, dass vermehrt Generationen aufeinanderstoßen.
Nicht nur in der Pflege oder im Gastronomiegewerbe, vielfach fehlt es an Personal, Fachkräften wandern ab und Verbände betonen in dem Zusammenhang: „betriebliche Unterstützungsangebote sind erforderlich“.
Wo viele unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen sind Konflikte quasi vorprogrammiert. Ohne bewussten Umgang kann es da schnell zu Diskriminierung kommen. Es gilt ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Menschen ihre Arbeit gut machen können und so ihrem Arbeitsplatz verbunden fühlen.
Praxisnahe Angebote die passgenau für die Region sind
Es braucht Verständigung und Übereinkommen, und da setzt das Projekt „Vielfalt sichert Zukunft“ an: mit Formaten zur Prävention, mit Formaten zur Konfliktbewältigung und mit unabhängiger, professioneller Beratung für Betroffene und Unternehmen. In Absprache mit Expertinnen aus der Region werden bedarfsorientierte Angebote für Betriebe geschaffen die Aufklärung leisten und Handlungssicherheit schaffen.
Den rechtlichen Rahmen dazu steckt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetzt kurz das AGG. Es schützt vor Benachteiligung und Ausgrenzung und fördert Chancengleichheit. „Die aktuellen Herausforderung in Gesellschaft u. Wirtschaft brauchen diese Ansätze, die gesichert und ausgebaut werden müssen“ so der Arbeitgeberverband Mitte.
Antidiskrimnierungsarbeit fördert Transparenz und Integrität und steigert die Attraktivität der Unternehmen. Start in die Praxis ist 2026 da werden die Angebote in den Betrieben umgesetzt.
Information und Anmeldungen antidiskriminierungsarbeit@goettingen.de

Werden Sie diskriminiert und benötigen Beratung?
Dann wenden Sie sich an die unabhängige
Antidiskriminierungsberatungsstelle für
Stadt und Landkreis Göttingen:
Tel.: 0551 – 50 76 46-25
Mail: adb@vnb.de
Antidiskriminierungsarbeit „Modell Göttingen“
Das Modell Göttingen ist einzigartig: es ist das einzige Projekt dieser Art in kommunaler Trägerschaft und gleichzeitig auch ein Kooperationsprojekt von Stadt und Landkreis Göttingen.
Die Antidiskriminierungsarbeit „Modell Göttingen“ wird seit 2023 über das Programm respekt*land der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert. Ziel des „Modell Göttingen“ ist es, in Stadt und Landkreis Benachteiligungen aus Gründen der Herkunft, des Aufenthaltsstatus oder rassistischen Zuschreibung, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, einer chronischen Erkrankung, des Gewichts, des Lebensalters, des sozialen Status, der familiären Situation oder der sexuellen Identität aktiv zu begegnen. Zu der Zielgruppe gehören alle Menschen, die aufgrund eines oder mehrerer Merkmale, Zugehörigkeiten oder Zuschreibungen diskriminiert werden.
LEITBILD der Antidiskriminierungsarbeit „Modell Göttingen“
Wer sind wir?
Wir sind ein Netzwerk aus Menschen und Organisationen aus Stadt und Landkreis, die sich gegen Dis-kriminierung positionieren und engagieren. Dabei vereinen sich Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Expertisen, von denen die verschiedenen Diskriminierungsdimensionen aus dem „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG) und darüber hinaus vertreten werden. (Siehe https://www.gesetze-im-internet.de/agg/
Wofür setzen wir uns ein?
Wir setzen uns ein für Vielfalt, Gleichberechtigung, Gleichstellung und Teilhabe für alle.
Unser Ziel ist es, Diskriminierung in all ihren Facetten sichtbar zu machen, Barrieren abzubauen und Diskriminierung in der Öffentlichkeit und unter anderem aktuell in den Wirkungsfeldern Arbeit, Bil-dung, Gesundheit, Verwaltung und Mobilität zu verringern. Wir setzen uns ein für ein stabiles kontinu-ierliches Angebot von professioneller zivilgesellschaftlicher Antidiskriminierungsberatung und bieten Betroffenen von Diskriminierung aktiv Unterstützung.
Wir setzen uns ein für die Sicherung der Demokratie und für eine Gesellschaft, in der sich alle wohl und sicher fühlen können
Wie erreichen wir unsere Zielsetzung?
Um Diskriminierung langfristig zu verringern, arbeiten wir daran, das Bewusstsein gegenüber Diskrimi-nierung in der Gesellschaft zu schärfen. Dies erreichen wir durch eine breite Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, zu der das Sichtbarmachen von diskriminierenden Strukturen zählt. Im Rahmen von öffentlichen Netzwerk- und AG-Treffen wird sich mit diesen vertiefend beschäftigt. Auf diese Weise können erste Handlungsempfehlungen sowie Lösungsansätze erarbeitet werden.
Bei Veranstaltungen machen wir auf die regionale Diskriminierungslage sowie auf Fachaspekte und Ergebnisse aufmerksam. Dadurch erarbeiten wir uns den Stellenwert als ein Gremium mit Expertise.
Wir gehen aktiv zu auf Politik, unterstützen öffentliche Kampagnen und verfassen Stellungnahmen.
Insgesamt fungieren wir als Verbindungsglied zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik.
Gemeinsam mit Politik und Verwaltung werden strukturelle Verbesserungen in Stadt und Landkreis angestrebt.
Unsere Arbeit erfolgt auf der Grundlage von Vertrauen und Unabhängigkeit. Wir gehen ein auf indivi-duelle (Unterstützungs-)Bedarfe und gewährleisten eine AD-Beratung in freier zivilgesellschaftlicher Trägerschaft. Letztere ist vertraulich, kostenlos und ihr Zugang niedrigschwellig.
Wie werden wir als Netzwerk sichtbar?
Durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit werden wir als Netzwerk sichtbar. Diese umfasst einen aktuel-len Internetauftritt in Form von einer eigenen Webseite sowie Social Media Arbeit. Hierüber und über einen „Report“ (Newsletter) werden Informationen zu Mitgliedsorganisationen, Ergebnissen und Ereignissen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Visuell erkennt man uns in Stadt und Landkreis an-hand unseres eigenen Logos, der „Netzwerkblüte“, und die Erst- und Verweisberatungsstellen an der EVB-Plakette.
Wie gehen wir miteinander um?
In unserem Miteinander pflegen wir einen respektvollen und gleichwertigen Umgang, der von Offen-heit und Verständnis geprägt ist. Wir begegnen einander freundlich sowie zugewandt und sind stets bereit, Fragen zu stellen und uns aufeinander zu beziehen. Unser Umgang ist achtsam, aufmerksam und sensibel, und gleichzeitig auch streitbar und aneinander reibend, da wir vielfältige Meinungen als Bereicherung für unser gemeinsames Wachstum betrachten.
Dabei achten wir auf Toleranz und demokratische Prinzipien, um jedem die Möglichkeit zu geben, seine Perspektive einzubringen. In unserem Handeln sind wir reflektiert, vertrauensvoll und klar in unseren Aussagen. Durch diese Prinzipien sichern wir ein möglichst diskriminierungsfreies Umfeld, in dem sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen.

Steuerungsgruppe
Eine Steuerungsgruppe, in der alle Diskriminierungsdimensionen aus der Perspektive zivilgesellschaftlicher Beratungsarbeit vertreten sind, arbeitet gemeinsam mit dem Netzwerk an der Umsetzung des Modells.
Download Flyer PDF Antidiskrimierungsstelle Stadt Göttingen
Download Flyer PDF Antidiskrimierungsstelle des Landkreis Göttingen