Netzwerk


Engagierte und Interessierte haben sich zu Arbeitsgemeinschaften mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten zusammengeschlossen:

  • AG Zugang zu gesundheitlicher Versorgung 
  • AG Kulturelle und religiöse Vielfalt in der Bildung
  • AG Erst- und Verweisberatung
  • AG Arbeit 
  • AG Barrierearme Verwaltung
  • AG Mobilität für Jung und Alt in Stadt und Landkreis

Neue Aktive und Interessierte sind herzlich willkommen.

Aufeinander zugehen mit ganzem Herzen

Rückblick auf das zweite Treffen des Netzwerks Antidiskriminierung

Wie das Netzwerk Antidiskriminierung der Stadt und des Landkreises Göttingen gedeiht und vielerorts schon Blüten trägt, zeigte sich auf dem zweiten Treffen am 24.09.2024 im Neuen Rathaus. Rund 100 engagierte Institutionen, Vereine, Verbände und Privatpersonen kamen zusammen, um auf das erste Jahr seit der Gründung des Netzwerks zurückzublicken und gemeinsam Pläne für die Zukunft zu schmieden. Damit der Kampf für mehr Chancengleichheit und Gerechtigkeit voranschreitet, braucht die Antidiskriminierungsarbeit aktuell vor allem eins: Sichtbarkeit. Deshalb sollen so viele Menschen wie möglich davon erfahren.

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Seit der Auftaktveranstaltung im Dezember letzten Jahres haben die Projektmitarbeiterinnen des Modellprojekts Antidiskriminierungsarbeit Göttingen Alice Pfaffenrot, Heike Sieber und Wendy Ramola zahlreiche Strukturen geschaffen, um gegen Diskriminierung in allen ihren Formen ins Feld zu ziehen. Ein Highlight ist die Gründung einer 15-köpfigen Steuerungsgruppe, die seither den Auf- und Ausbau eines flächendeckenden, niedrigschwelligen Beratungsangebots für Diskriminierungsbetroffene in der Region koordiniert.

Eröffnung der neuen zivilgesellschaftliche Antidiskriminierungsberatungsstelle

Ein weiterer Meilenstein ist die Eröffnung der zivilgesellschaftlichen Antidiskriminierungsberatungsstelle (ADB-Stelle) unter der Trägerschaft des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) am 01.08.2024 in der Nikolaistraße 1c: ein Ort, an dem Betroffene Unterstützung finden – vertraulich, parteilich, empathisch, niedrigschwellig, unabhängig und kostenlos. „Als Landeseinrichtung für Erwachsenenbildung leistet der VNB schon seit über 40 Jahren gemeinsam mit mittlerweile über 200 Organisationen, Instituten und Vereinen politische Bildungsarbeit, um gesellschaftliches Engagement und Teilhabe zu fördern. Deshalb freuen wir uns sehr, die neue ADB-Stelle unter unserem Dach zu beherbergen“, betonte der Göttinger VNB-Geschäftsstellenleiter Dr. Volker Weiß.

Auf- und Ausbau einer Erst- & Verweisberatungslandschaft

Um eine flächendeckende Beratungslandschaft zu etablieren, haben sich sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Göttingen viele weitere Institutionen, Vereine, Verbände und Projekte bereit erklärt, als erste Anlaufstellen für Betroffene zu fungieren. Momentaner Stand: 25 Erstberatungsstandorte in Göttingen, wie z.B. der Kore e.V., das Migrationszentrum und Verdi, drei in Han. Münden und neu dabei: die Caritas in Duderstadt. „Auch wenn wir bereits einiges geschafft haben, besteht noch Luft nach oben, also bitte gerne mitmachen!“, appellierte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreis Göttingen Daniela Jeksties an alle Akteur*innen, die sich für mehr Chancengleichheit und Gerechtigkeit einsetzen möchten. „Auch wenn Antidiskriminierungsarbeit vielleicht nicht zum Kernangebot der meisten Institutionen zählt, verfügen doch viele bereits über Kompetenzen auf diesem Gebiet,“ fügte Natascha Wellmann-Rizo vom Boat People Projekt hinzu. „Um diese weiter auszubauen gibt es für die teilnehmenden Akteur*innen Fortbildungen mit theoretischen Hintergründen und Fallbeispiele.“ Als Auszeichnung für ihr Engagement und um selbiges sichtbar zu machen, wurde den insgesamt 29 Erstberatungen auf dem Netzwerktreffen feierlich ein blütenprächtiges ADB-Stellen-Schild überreicht.

In der Pause konnten sich die Antidiskriminierungsaktivist*innen auf dem „Markt der Möglichkeiten” untereinander kennenlernen und austauschen, Fragen klären und mehr über die Vorhaben und Ideen in den diversen Arbeitsgruppen des Netzwerks erfahren, die sich beispielsweise regelmäßig zu folgenden Themen treffen: Zugang zu gesundheitlicher Versorgung, kulturelle und religiöse Vielfalt in der Bildung, Chancengleichheit am Arbeitsplatz, barrierearme Verwaltung sowie Mobilität für Jung und Alt in Stadt und Landkreis.

Faktische Alternativen zu eingeschränkten Sichtweisen

Dass im ersten Jahr bereits viel erreicht wurde, betonte auch die ehrenamtliche Vertreterin der Oberbürgermeisterin Jutta Steinke in ihren Begrüßungsworten: „Die Stadt ist stolz auf dieses zukunftsweisende Projekt und bekennt sich klar zu dessen Werten, die widerspiegeln, was Göttingen ausmacht“: ein Ort, an dem Diskriminierung weder auf individueller noch auf struktureller Ebene einen Platz hat. Die stellvertretende Landrätin Maria Gerl-Plein stiftete ihr bei, lobte die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis und bekundete ihren festen Glauben daran, dass sich die Antidiskriminierungsarbeit zumindest bis 2028 als finanziell gesichert betrachten kann, denn: „Nicht zuletzt die jüngsten Wahlergebnisse bestätigen die Notwendigkeit für dieses Projekt“, so die Landrätin und weiter: „Wir brauchen faktische Alternativen zu eingeschränkten Sichtweisen, um von- und miteinander zu lernen, und das Netzwerk Antidiskriminierung ist diesbezüglich ein starkes Zeichen.“ Darüber hinaus erwiesen die beiden Landtagsabgeordneten Carina Hermann (CDU) und Pippa Schneider (Bündnis 90/Die Grünen) dem Modellprojekt Göttingen im Allgemeinen und dem damit verbundenen oftmals ehrenamtlichen Engagement der AD-Aktivist*innen ihren größten Respekt.

Zum Ausklang der Veranstaltung wurden alle Teilnehmenden mit einer Art Schlagschlägel ausgestattet – in Kennerkreisen auch bekannt als Percussion Tube –, um unter der Anleitung der Göttinger Musikerin Sabine Mariss und Jörg Hillmann von der Groove Company im harmonischen Einklang ein mehrstimmiges Lied zu improvisieren.

Sowohl das Netzwerk Antidiskriminierung als auch die verschiedenen Arbeitsgruppen stehen allen Menschen offen, die sich aktiv gegen Diskriminierung engagieren und positionieren möchten. Weitere Informationen unter antidiskriminierungsarbeit@goettingen.de.

Gründung des Netzwerks Antidiskriminierung

WIR ENGAGIEREN UNS FÜR DIVERSITÄTSBEWUSSTSEIN, INKLUSION UND PARTIZIPATION!

Am Freitag dem 01.12.2023 wurde im Neuen Rathaus das „Netzwerk Antidiskriminierung“ gegründet. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt begrüßte die gut 150 Menschen, die vor Ort waren, um sich für eine inklusive, weltoffene, bunte Region Göttingen und gegen Diskriminierung zu engagieren.

Ob Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Behinderung, Religion, Geschlecht, Alter oder sexueller Identität oder auch außerhalb des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes aufgrund von sozialem Status oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf,  Göttingen will dem begegnen. Mit Antidiskriminierungsarbeit die strukturelle Diskriminierung identifiziert und mit dem „Modell Göttingen“, das die Einrichtung einer Antidiskriminierungsberatung für Betroffene zum Ziel hat. Das Modell Göttingen ist einzigartig: es ist das einzige Projekt dieser Art in kommunaler Trägerschaft und gleichzeitig auch ein Kooperationsprojekt von Stadt und Landkreis Göttingen.

Kontakt und weitere Informationen unter: antidiskriminierungsarbeit@goettingen.de