Antidiskriminierungsstelle Landkreis Göttingen
„Auch wenn Gleichbehandlung als Menschenrecht im deutschen Grundgesetz und im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verankert ist, werden einzelne Menschen oder Gruppen aufgrund persönlicher Merkmale und Zuschreibungen – wie z.B. Herkunft, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, sozialer Status, Behinderung, Alter oder sexueller Identität – leider nach wie vor schlechter behandelt als andere“, sagt die Mitarbeiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landkreis Göttingen Wendy Ramola. Als mögliche Gründe nennt sie Vorurteile, die Übernahme von Verhaltensweisen, Angst und Unsicherheit sowie bestehende Machtstrukturen und Hierarchien. „Durch einen offenen Dialog, Bildung und ähnliche Maßnahmen können die aufgezeigten Gründe angegangen werden. Bei Diskriminierung handelt sich also um ein Thema, an dem jede Einzelperson in unserer Gesellschaft aktiv arbeiten kann“, sagt die weltoffene, kreative und humorvolle Diplom Sozialwirtin. Deshalb sei es nicht nur wichtig, dass Betroffenen zugehört wird und sie Schutz und Unterstützung erfahren, sondern auch, dass alle Menschen dafür sensibilisiert werden, damit es möglichst gar nicht erst zu Diskriminierungen kommt. „Ich achte deshalb darauf, mich selbst immer wieder kritisch zu hinterfragen, um diskriminierendes Verhalten nicht zu reproduzieren. Und ich höre zu, wenn ich auf mein Verhalten aufmerksam gemacht werde, auch wenn das schmerzhaft sein kann“, sagt Wendy Ramola selbstkritisch. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass Antidiskriminierungsstellen irgendwann überflüssig sein werden. Doch bis es soweit ist, leisten sie einen wichtigen Beitrag, Betroffene aufzufangen und die Augen und Herzen der Bevölkerung für ein gerechtes, harmonisches, gesellschaftliches Miteinander aller Menschen zu öffnen.